SIQ – das ist der Name der neuen S-Bahn-Initiative Qualität. Ihr gehören sechs Umwelt- und Fahrgastverbände aus dem Großraum München an. Ziel der Initiative ist: Innerhalb von drei Jahren durch eine neue Linienorganisation spürbare Verbesserungen zu erreichen.
Presseartikel: SIQ in der Süddeutschen Zeitung
Worum geht es in der Initiative?
Liniennetz umbauen, Takte verbessern, mehr Ausweichrouten
In 3 Jahren soll die in Dauerkritik stehende S-Bahn München einen Qualitätsschub erreichen. Das fordert eine Initiative der Münchner Umwelt- und Fahrgastverbände. Möglich werden soll dies durch eine optimierte Organisation. Nicht durch kostspielige Investitionen, wohl aber mit provisorischen Stationen! In 3 Jahres-Paketen schlägt SIQ vor allem diese Verbesserungen vor:
Höhere Pünktlichkeit durch veränderte Linienorganisation
Die Zugzahl der Stammstrecke soll von max. 30 Zügen wieder auf 24 Züge pro Stunde und Richtung reduziert werden. So gibt es mehr Zeitpuffer bei Verspätungen. Mit einer Verlängerung bestehender Züge wird die gleiche Platzzahl erreicht.
S7 West fährt bis zur Engpassbeseitigung nur bis und ab Hauptbahnhof
S1 West erhält Fahrzeitpuffer
Mehr Ausweichrouten mit bestehender Infrastruktur
Fahrgäste haben heute zu wenig Ersatzverbindungen, wenn eine Strecke oder Linie ausfällt. Daher sollen zusätzliche Querverbindungen eingeführt werden:
NORDRING: Neuer S-Bahn-Ast zwischen Ostbahnhof und Karlsfeld zur Stoßzeit
SÜDRING: Regionalzüge fahren im 20-Minuten-Takt und halten Poccistr. und Kolumbusplatz
QUERROUTE: Hauptbahnhof – Deisenhofen im 20-Minuten-Takt
Takterweiterungen im gesamten Netz
Ein 10-Minuten-Takt ist vorgesehen für die Linienabschnitte von und nach Ottobrunn, Markt Schwaben, Buchenau, Dachau, Germering, Zorneding, Deisenhofen und Olching. Auf allen Linien soll tagsüber der 20-Minuten-Takt bis an die Endpunkte ausgeweitet werden (Altomünster 30-Minuten-Takt).
Der Freistaat wird aufgefordert, diese Lösungen mit der DB umzusetzen, um die Qualität der S-Bahn im Sinne des Klimaschutzes deutlich zu verbessern. Drei Gründe gibt es, warum jetzt Eile geboten ist:
- Der ÖPNV hat das entscheidende Potenzial, die Klimaziele im Verkehr zu erreichen.
- Die Corona-Krise lehrt, mehr für die Abwanderungsresistenz im Nahverkehr zu tun.
- Von der Wirksamkeit geplanter Neuinvestitonen für die S-Bahn ist München noch ca. 10 Jahre entfernt. Die Fahrgäste wollen so lange nicht warten.
Erläuterung zur Grafik
rot = Strecken mit neuen Linien und neuen Halten
grün = Strecken mit Takterweiterung auf durchgängigen 20-Minuten-Verkehr
blau = Strecken mit Takterweiterung im 10-Minuten-Verkehr während der Hauptverkehrszeit
WEITERE INFORMATIONEN:
INITIATOREN UND UNTERSTÜTZER:
Aktion Münchner Fahrgäste
BUND Naturschutz Bayern e.V. Kreisgruppe München
Green City e.V.
Münchner Forum e.V.
Verein der Bürgerinitiative Haidhausen S-Bahn-Ausbau
Verkehrsclub Deutschland Kreisverbände München, Freising/Erding/Dachau, Fürstenfeldbruck/Starnberg e.V.