Licht und Schatten – ein Spaziergang durch Giesing
Neu gegründete Initiative Fußverkehr München trifft sich zu verkehrspolitischem Spaziergang in Giesing mit BA-Mitgliedern, Politiker*innen und Fachleuten.
Im April 2023 ging die Initiative Fußverkehr München das erste Mal an die Öffentlichkeit. In der Initiative sind neben dem VCD KV München auch der BN (Kreisgruppe München), FUSS e.V. und Green City e.V. vertreten. Zu einem Spaziergang durch Giesing hatte sie eingeladen, um anhand konkreter Beispiele Licht und Schatten für den Fußverkehr aufzuzeigen. Das Augenmerk richtete sich auch auf Kinder, Mobilitäts-Eingeschränkte und Fußgänger*innen mit Kinderwagen als Verkehrsteilnehmende. Stellen, wo es zu Fuß Gehende schwer haben, weil Autos die Wege zuparken, wo Baustellen ein Durchkommen behindern, wo Kreuzungen schwer passierbar sind oder wo Hindernisse für Menschen mit eingeschränkter Mobilität bestehen. Aber auch Stellen, an denen sich in den letzten Jahren Verbesserungen durchsetzen ließen, wo Platz geschaffen wurde, wo mit Bänken und Bäumen attraktiver Stadtraum entstanden ist.
Beim verkehrspolitischen Spaziergang zum Thema Fußverkehr mit Stadt- und Lokalpolitik; auch hier Einschränkung des Fußverkehrs durch Gehwegparken.
Querparker übertreiben es oft oder sind schlicht zu lang: Restgehwegbreite dann nur noch 1,10 m. Für zwei sich begegnende Kinderwägen wird es knapp. Angenehme Gehwege sind 2,50 m breit und sollten von Laternenmasten, Parkscheinautomaten und rum-liegenden E-Scootern frei sein.
Der Gehweg ist für alle da? Autos und Fahrräder schränken die Nutzbarkeit ein. Der Gehweg sollte frei sein und so breit, dass kleine Kinder hier ungefährdet laufen und radeln können, ohne den Fußverkehr zu stören.
Spazieren im Grünen macht mehr Spaß als an der Straße – das weiß jeder. Allerdings muss auch das Sicherheitsbedürfnis berücksichtigt werden.
Am Giesinger Berg ist eine Maßnahme als Ergebnis des Radentscheids geplant: Hier sollen breite Radwege kommen. Dadurch erhöht sich auch der Abstand vom Fußverkehr zum Autolärm und -gestank.
Von der Isarhochkante vor der Heilig-Kreuz-Kirche aus startend ist eine Fuß- und Radbrücke geplant, die die Asphaltwüste elegant überbrücken wird.
Am Walchenseeplatz startet in Kürze das sogenannte aqt-Projekt für autoreduzierte Quartiere. Hier soll zeitlich befristet ausprobiert werden, wie durch Mobilitätspunkte mit Carsharing-Stationen, Leihrädern, Parklets und attraktiver autofreier Umnutzung des öffentlichen Raums mehr Menschen zum Umstieg auf den Umweltverbund bewegt werden können.
Das Zugspitzplätzchen (siehe Titelbild) wurde so umgestaltet, dass es sich besser für zu Fuß Gehende und Verweilende eignet. Jedoch gab es aus der Runde Kritik an der Möblierung (Sitzbänke mit dem Rücken zueinander) und der viel zu breit anmutenden Feuerwehrzufahrt.
Am Edelweißplatz wird es noch eine Weile dauern, bis die neue Bepflanzung etwas größer geworden ist und die Holzstangen nicht mehr zum Schutz gebraucht werden.