Debatte vom 18. April 2024
Von Lärm zu Landschaft: Kartierung von Straßenverkehrslärm in München und darüber hinaus
Lärm ist mehr als nur eine Unannehmlichkeit! Zahlreiche Studien belegen, dass langfristige Lärmbelastung zu einer Reihe von Gesundheitsproblemen führen kann, darunter Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schlafstörungen und Stress. Der Schutz der Ruhe und die Wertschätzung angenehmer akustischer Landschaften sind daher nicht nur eine Frage der Lebensqualität, sondern auch des Gesundheitsschutzes. Doch leider ist vor allem der Straßenverkehrslärm in unseren Städten allgegenwärtig.
Jeroen Staab vom DLR (Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt) arbeitet an der Lärmkartierung. Sie ist ein wesentliches Instrument, um die Lärmbelastung in urbanen Räumen zu verstehen und zu managen. Er präsentierte uns aktuellen Stand seiner Arbeiten. Die Faktoren, welche Gesundheitsbeeinträchtigungen bedeuten, wurden genau so aufgeführt wie die verschiedenen Lärmquellen, denen wir ausgesetzt sind.
In der Kartierung wird in der Regel ein Jahresmittelwert erfasst. Für die Berechnung der Lärmpegel werden Zahl und Art der Fahrzeuge auf den Straßen als Basis genommen, und mit Parametern wie Geschwindigkeit und Schallausbreitung entsprechend der räumlichen Umgebung in Lärmwerte umgerechnet. Dieser sehr rechenintensive Schritt wird an Großrechnern in Garching durchgeführt.
Da ein Lärmpegel je nach Art der Geräuschquelle als angenehm (Meeresrauschen) oder unangenehm (Straßenlärm) empfunden wird, sind die Lautstärkequalitäten zu berücksichtigen. In der Präsentation wurden dann auch die Effekte beschrieben, welche der menschengemachte Lärm auf die Tierwelt ausübt.
In der anschließenden Diskussion wurde viel über den Unterschied zwischen Land und Stadt gesprochen. Wenn man bei Überschreiten von Lärmpegeln Maßnahmen zur Reduzierung vorschlägt, wie ist dann sicherzustellen, dass sie nicht eine Verschlechterung auf benachbarten Fahrstrecken mit sich bringen? Für den Raum München wäre ein Vergleich zwischen den Karten des Umweltatlas Bayern und den Karten, welche im Auftrag der Stadt München entstanden sind, sehr interessant. Konkrete Maßnahmen der Ordnungsbehörde gegen Lärm verursachendes Cruising oder Posing wurden als notwendig erachtet.
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