Debatte vom 30. Januar 2024
München wie geht’s? – Fußverkehr in der Münchner Mobilität
Wie steht es um den Fußverkehr in München? Dazu wollten wir uns mit dem Münchner Fußverkehrsbeauftragten Ronald Benke austauschen. In seinem Referat brachte er eine Menge an interessanten Informationen zu den folgenden vier Themenfeldern: Münchner Daten zum Fußverkehr; Verkehrssicherheit des Fußverkehrs; Teilstrategie Fußverkehr in der Mobilitätsstrategie 2035; Fußverkehr in der Stadtverwaltung München.
Mit vielen Zahlen wurde dargestellt, wie es denn in München um Fußverkehr, um Verkehrsmittelwahl, Wegelängen oder um Wegedauer aussieht, jeweils gegliedert nach verschiedenen Kriterien.
Bei der Betrachtung der Sicherheit zeigt es sich, dass leider jährlich etwa sieben Fußgänger*innen im Verkehr getötet werden, fast die Hälfte der jährlichen Verkehrstoten. Besonders häufig verunfallen Frauen zwischen 60 und 90 Jahren sowie Kinder bzw. Jugendliche (w/m) zwischen 5 und 25 Jahren.
Die Teilstrategie Fußverkehr soll dazu beitragen, das Ziel der Mobilitätsstrategie 2035 von 80 % des Verkehrs mit abgasfreien Fahrzeugen, ÖPNV sowie Fuß- und Radverkehr bis zum Jahr 2025 zu erreichen; die Priorität des Fußverkehrs soll erhöht werden. Interessanterweise fällt das Jahr 2025 zusammen mit der geplanten Fertigstellung der Teilstrategie; mehr als die Sofortmaßnahmen kann also zum Erreichen dieses Ziels nicht beitragen. Ein Exkurs in die elf Handlungsfelder mit 35 Maßnahmen rundete die Vorstellung der Teilstrategie Fußverkehr ab. Als Beispiel wurde das Einfärben von Radwegen und das Ausstatten mit Piktogrammen an drei Stellen der Stadt genannt, wo sie an Haltestellen vorbeigeführt werden. Eine andere Sofortmaßnahme soll es durch die Verwendung von technischen Hilfsmitteln erlauben, die Grünphase fürs Queren einer Kreuzung so zu verlängern, dass sie auch für weniger mobile Personen lang genug wird.
Die Berücksichtigung des Fußverkehrs in der Stadtverwaltung ist noch im Aufbau begriffen. So gibt es noch kein Einbinden von Verbänden und Beiräten in den Lenkungskreis Fuß bzw. den Runden Tisch Fußverkehr. Was in der Zusammenarbeit mit den anderen Referaten schon in die Gänge gekommen ist, sind Sommerstraßen, Fußgängerzonen und Schanigärten.
In der anschließenden Diskussion (es haben knapp 40 Personen an der VCD Debatte teilgenommen!) ging es um sehr viele einzelne Aspekte, wie jede und jeder den Fußverkehr in München wahrnimmt. Von Gehwegbreiten angefangen über das Verhindern vom Gehwegparken bis hin zur Optimierung von Lichtsignalanlagen. Als Exkurs kamen wir auch auf „unmarkierte“ Radwege zu sprechen, wo als Beispiel die unbefriedigenden Realisierungen am Harras oder am Prinzregentenplatz genannt wurden.
Da sich zum Thema Fußverkehr gerade so viel tut, werden wir wohl vor Ende 2024 eine weitere VCD Debatte abhalten, um den Stand zu aktualisieren.
Link zur Präsentation (noch nicht verfügbar)
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