Südring-Exkursion am 19. November 2021
Am 19. November 2021 veranstaltete der VCD eine Exkursion entlang des Südrings. Den Interessierten wurden die Möglichkeiten für zwei neue Haltepunkte erläutert, nämlich Kolumbusplatz und Poccistraße.
Seit Jahren gibt es Forderungen, den Südring in das Schnellbahnnetz Münchens einzubinden. Doch es tut sich nichts. Wir, der VCD, wollen zeigen, dass in kurzer Zeit spürbare Ergebnisse auf diesem allzu lang scheinenden Weg erreicht werden können. Deshalb wurde mit einem Dutzend Interessierter eine Exkursion am Südring veranstaltet. Wolfram Liebscher vom Vorstand des VCD Kreisverbands München hatte die Tour vorbereitet und gab sachkundig Informationen zum Thema.
Beginnend am Kolumbusplatz (Fotos oben) ging es um den möglichen Übergang zwischen Regionalverkehr auf dem Südring und U-Bahn am Kolumbusplatz. Mit wenig Aufwand ließen sich die Bereiche zwischen Gleisen und den jüngst errichteten Lärmschutzwänden nutzen für provisorische Bahnsteige. Zugänge wären über praktisch nicht genutzte Grundstücke möglich. Vom Schmederersteg (Foto unten rechts) hat man einen guten Blick auf die zweigleisige Strecke, die neben der Grenze zwischen den Bezirken Au-Haidhausen und Obergiesing-Fasangarten verläuft.
Unser Weg führte dann entlang der Bahnlinie zur Braunauer Brücke, die Isar an der Wittelsbacherbrücke überquerend, und endete am Halt Poccistraße (Foto unten links). Hier befand sich früher der Südbahnhof; deshalb ist die Brücke über die Lindwurmstraße auch sechsgleisig. Da die beiden außenliegenden Gleise Totgleise sind, würden sie sich als Gleise für einen Haltepunkt anbieten und damit einen weiteren Übergang zur U-Bahn ermöglichen. Planungen für Regionalzughalte wurden mehrfach gemacht. Der Stand von 2016 sah noch eine Planung mit Ziel der Eröffnung im Jahr 2020 vor, in den aktuellen Unterlagen zum Bahnausbau Region München ist die Maßnahme weiterhin als “in Feinplanung” enthalten.
Es ist sicher richtig, dass für die konkreten Planungen dieser beiden Haltepunkte die Bahn und damit der Freistaat zuständig ist – der politische Druck muss aber von der Stadt München ausgehen. Und man darf natürlich auch in Richtung Nutzung des Südrings für S-Bahn-Verkehr denken. Momentan wird er nur als Notfallplan bei Problemen auf der Stammstrecke genutzt, ohne Halte.
Danke an Wolfram Liebscher für die interessante und aufschlussreiche Exkursion!