MVV-Tarifreform: Jetzt zügig entscheiden!
VCD: Der MVV-Tarif muss attraktiver werden. Die Reform darf jetzt nicht wegen neuer Begehrlichkeiten auf die lange Bank geschoben werden. Es geht um einen breiten Nutzen für die Fahrgäste. -> Presseinformation des VCD München vom 27. November 2017
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Der VCD hat die MVV-Gesellschafter aufgefordert, jetzt zügig über die MVV-Tarifreform zu entscheiden. Sinn sei es, den öffentlichen Nahverkehr attraktiver zu machen, erklärt der VCD-Kreisvorsitzende Wolfram Liebscher. Dies sei angesichts der Luftschadstoff-Misere in der Landeshauptstadt dringender denn je.Es kann hier nicht primär darum gehen, dass weitere Umlandgemeinden künftig zum – billigeren – Stadttarif nach München fahren. Der Zuschnitt der Tarifkreise sollte einem einheitlichem und praktikablen Maßstab folgen. Schauen wir nach Berlin: Dort hat man ganze drei Tarifkreise und lebt seit 20 Jahren gut damit.Dass Landkreisgemeinden nun die Chance für gekommen halten, sich an den Münchner Stadttarif anzugliedern, ist aus deren Sicht verständlich. Der Mehrpreis für die weiteren Wege müsste dann wieder durch einen höheren Preis im Stadttarif ausgeglichen werden. Es sei denn, die beteiligten Kommunen sind bereit, die Mehrkosten zu tragen. Bereitschaft dazu ist aber leider nicht erkennbar.Was allerdings gar nicht mehr geht, sind die im MVV-Tarif üblichen Tarifsprünge. Das trifft z.B. zu, wenn Fahrgäste eine Haltestelle weiter fahren als es die Kurzstrecke es zulässt und dabei eine Zonengrenze überschreitet. Dann müssen sie jetzt gleich 4,20 Euro für nur eine Haltestelle mehr bezahlen.Der VCD hat bereits in seiner Tarifanalyse 2011 Vorschläge gemacht, wie hier Abhilfe geschaffen werden kann.Mit dem vorliegenden Entwurf der 8 Tarifkreise ist man dem auch weitgehend gefolgt. Jetzt kommt es darauf an, nicht eine neue Debatte über Tarifgerechtigkeit loszutreten, sondern eine klare Entscheidung zu treffen, die einer breiteren Nutzung des Öffentlichen Nahverkehrs förderlich ist.